måndag, oktober 31, 2005

Au milieu

"Ich mag das nicht!", sagt er zu ihr und guckt sie an, als hätte sie Batterien in seine Pflanzen gesteckt. Sie versteht nicht ganz woher sein Ärger kommt, so plötzlich. Ganz kalte Luft auf einmal, aber sie versteht dann doch woher der Wind weht und von dem ganzen Offensive-Defensive, das nun folgt, steigen ihm der Rauch aus den Ohren und ihr die Tränen in die Augen. Sie halten sich die Gründe ihres Mißtrauens vor. Er wirft ihr Eifersucht vor, sie ihm unloyales Verhalten. Wenn sie sich doch bloß selber hören könnten in diesem Moment!

Alles Quatsch, stellen sie alsbald fest und sie erinnert sich auch prompt daran welche Adjektive er in den Mund nimmt, wenn er die C. beschreibt, "crazy" ist das meistens; oder wie er freundlich guckt, wenn er von der A. spricht; und wie er sich schüttelt, wie als wenn er an braune Bohnen auf seinem Teller denkt oder an dieses eine Mal, wenn er von der U. spricht. Die S. würde sie ja wirklich gerne kennenlernen, aber soweit wird es wohl nicht kommen.

Während die hochgeschätze K. ihre neuesten amourösen Abenteuer darlegt, wird er immer stiller neben ihr und eine prophylaktische Unruhe kriecht seinen Rücken hoch, beim Gedanken daran, dass sie plant mit ihr neue Länder zu erkunden, für einige Wochen. Ob sie ein ähnliches Verhalten an den Tag legen könnte, wie die K.? Und Al Pacino huscht ein zweites Mal durch die braunsche Röhre an diesem Wochenende.

Und in der Nacht starren vier Augen auf die Bäume, die so einen Krach machen im Sturm, wie sonst nur die Nachbarkinder am Tag. Am kommenden Tag sucht sie nach Socken in seinem Schrank und dabei fällt ihr ein kleiner weißer Teddybär auf den Kopf. Auf seinem kleinen dicken Bauch hält ein I LOVE YOU Herz ganz fest. Von ihr hat er den nicht bekommen, sie findet Kuscheltiere genause albern wie er und wie zweideutige Grüsse zum Valentinstag von Bekannten. Sie stellt den Teddybär auf seinen Schreibtisch, und nimmt ihn gleich wieder weg und wirft ihn in die letzte Ecke des Kleiderschranks, dahin wo er herkam und wo er bleiben kann, für immer!

Und an alle die, die hier aus Neugier und/oder Selfpunishment vorbeigucken ein grosses Hallo!

lördag, oktober 29, 2005

Paparazzo in Handschellen

Die Politik an den Türen in dieser Stadt zu Tanzveranstaltungen jeder Art am Freitag und Samstag bedarf eines Camp David III. Als Vermittler zwischen den draussen in Reihen Frierenden und den Bulldoggen an der Tür, biete ich mich hiermit an.

fredag, oktober 28, 2005

Judith Hermann schläft ein


Doch bevor sie das tut, liest sie noch aus Sommerhaus später. Ich bin ein bißchen enttäuscht, hatte darauf gehofft, dass sie aus Nichts als Gespenster liest. Schön, wie sie vorliest. Und ich erinnere mich daran, wie fremd mir Sommerhaus später war als ich es vor Jahren las. Damals surfte ich wie alle auf der Welle der Allerneuesten deutschen Literatur und dass Reich-Ranicki sie so lobte, das gab mir den Anstoß das Buch zu kaufen. Es brauchte mehrere Anläufe und ich fand die Geschichte so lala. Viel besser gefiel mir Nichts als Gespenster. Judith Hermann ist erwachsener geworden und ich wurde es auch. Die M. schenkte mir Sommerhaus später, als ich nach Finnland zog, zu meinem ersten Geburtstag hier, 2003 war es. So stand Sommerhaus später, die Taschenbuchausgabe, auch im Regal. Sie hatte es mit einer lieben Widmung versehen. Zum Weiterverschenken war es somit nicht geeignet. Dem A. borgte ich die englische Version, damit er einen Einblick bekommt in das, was man heute so schreibt, in Deutschland und in erster Linie, damit er sich auch ein bißchen mehr für mich interessiert. Er hat sich nicht so sehr für mich interessiert, wie ich es mir gewünscht hätte. Ob er das Buch las, weiß ich nicht.

Nachdem Judith H. die Titelgeschichte vorgelesen hatte, hatte das Publikum die Gelegenheit die Autorin zu befragen und ich finde es immer wieder bemerkenswert, wie dann alle, stumm auf den Boden gucken, sich nicht so recht trauen, etwas zu sagen. Eine Situation, wie in der Schule, damals, als niemand die Antwort wußte oder ein Schüler herausgepickt wurde zur mündlichen Leistungskontrolle im Physikunterricht. Ein paar trauen sich dann doch noch etwas zu fragen.

Nach Judith Hermann liest Hannes Stein. Der Unterschied könnte größer nicht gewesen sein. Zusammen sind sie für gut eine Woche in Finnland unterwegs und lesen hier und da. Ich frage mich, ob sie auch abends zusammen essen gehen oder im gleichen Hotel untergebracht sind und worüber sie denn reden. Ob sie überhaupt miteinander reden können? Ihre Literatur ist so unterschiedlich, Stein schreibt Satire und will dem geneigten Leser auf Journalistendeutsch beibringen nicht mehr zu denken. Ausser dass der Protagonist in Hermanns Titelgeschichte auch Stein heißt, scheint sie nichts zu verbinden.

Ich gucke nach rechts, da sitzt Judith Hermann, es sieht aus als verstecke sie sich in dem grossen Tuch, was um Hals und Schultern gewickelt ist. Hannes Stein liest weiter und Judith Hermann nickt ein wenig ein. Wie sympatisch, denke ich, nehme nach der Lesung noch ein Glas Wein, schaue mir die schönen Fotografien in den Räumen des Instituts an, rede Belangloses mit dem G., der mein Dozent ist und hole mir kein Autogramm.

onsdag, oktober 26, 2005

Wohin und wann


Und dann bekomme ich diese Email von der hochgeschätzen K. Sie will ins Land der Känguruhs und nach Asien
Auf die K. kann ich mich verlassen. Ich tippe schnell "Vielleicht, naja" auf ihre Frage, ob ich sie nicht begleiten will in den fernen Osten, und einen Tag später hat sie auch schon einen Flug für mich gefunden und ich komme ein Stückchen eher nach Asien als gedacht. Ich soll mir nicht soviel kaufen, schreibt sie noch, das mache bloss abhängig und lieber sparen für unsere Abenteuer im fernen Vietnam und Thailand und Laos und sonstewo!

Meine Welt hat sich im letzten Jahr so drastisch gedreht, dass mir schwindelig wird, wenn ich mich kurz traue einen Blick zurückzuwerfen. Nun soll Ruhe einkehren und die einzige Aufregung darin bestehen, abends Freunde zum Essen einzuladen, liebeskranke Freundinnen zu trösten, mich mehr oder weniger preussisch zu verhalten und Pläne zu schmieden und nicht zu vergessen im Hier und Jetzt zu leben und zu geniessen, was ich habe!

Der erste Schnee fällt schweigsam vom Himmel, kalter Wind und Sturm seit Tagen kündigen den Winter an. Der G., die Y. und der P. verlassen uns bald. Sie sind der Anfang einer Bewegung, die uns auf Trapp halten wird. Bis ich von dieser Welle ergriffen werde, bis dahin aber zieht ein Tief das nächste Hoch hinter sich her.

söndag, oktober 23, 2005

Wie Lasagne

"Und die übernächste WM, 2010, die gucken wir uns dann mit unseren Kindern an." sagt meine liebe Mitbewohnerin A. und schmunzelt in ihr Glas, was immer halbvoll ist. Ich stimme zu und denke daran, dass ich dann 31 bin, naja, fast, und stelle mir vor wie der D. und ich irgendwo auf diesem Planeten sitzen mit eins, zwei Nachkömmlingen, die sich dann, wenn sie gross sind gar nicht mehr daran erinnern können, wie es damals war, 2010.

Die Vergangenheit holt mich immer wieder ein. Die Streits zwischen Menschen, die mir so viel bedeuten, die wohl nie Frieden miteinander machen werden, aber mich hoffentlich bald nicht mehr als Medium benutzen, um sich ihres Teils der Geschichte zu entledigen. Dass ich in diesem Drama die Hauptrolle spiele, macht mich traurig, ändern kann ich es nicht, ich hatte keine Wahl. Doch nun scheint der Vorhang vorerst gefallen und von Zugaben scheinen auch alle abzusehen, das Publikum verlässt betroffen den Saal. Ich setze mich etwas erleichtert an den Rand und atme tief durch.

Der Wind der mir um die Nase und die Ohren weht, ist kalt. Mit niegelnagelneuen Joggingschuhen an den Füßen gucke ich im Laufen und Gehen den Enten beim Tauchen auf der stillen Ostsee zu, sehe die Hagebutten verwelken und das Einzige was ich höre ist das Rauschen des Windes, der durch die laubbeladenen Bäume weht. So ganz in Form bin ich nicht, aber die Bewegung tut gut und ich weiß, dass der D. auf mich wartet. Nach einer heißen Dusche trinken wir noch ein bisschen vom kalten Kaffee und freuen uns über diesen Sonntag und denken vorsichtig an 2010.

onsdag, oktober 19, 2005

Takaisin Helsingissä

Traurige, anstrengende Tage in Berlin. Das schlechte Gewissen darüber, dass ich es, wie immer nicht geschafft habe alle lieben Leute zu treffen, habe ich gleich eingepackt und mitgenommen nach Hause. Ein Glück habe ich einen Kofferträger, so wird mir etwas Last abgenommen. Heute noch Ruhe und Zweisamkeit. Zurück in Helsinki, ein Schwung von Erleichterung weht mir um die Nase, die Sonne lacht mir aufs Gesicht und der liebe Mond schien dramatisch, in der letzten Nacht...

torsdag, oktober 13, 2005

Auf geht's

Und dann wieder hin, in die alte Heimat. Traurige Anlässe. Der Versuch mich in irgendeiner Form darauf vorzubereiten, was morgen passiert, gescheitert.

Kontrolle kann man über die Dinge wohl nicht haben, zum Glück ist die Familie mit dabei. So mag es erträglich werden.

Und dann, wieder dieser Berlin Stress, dieser schöne, positive. All diese Treffen, in kürzester Zeit, die Seh-und Sehnsüchte befriedigen sollen.

Und dann, die Diskussion, darum, wo es nun am bestern wäre das Fest der Feste wo mit wem zu verbringen: ah.. am liebsten würde ich die Füße wieder unter die Bettdecke stecken, und sie bis über beide Ohren ziehen und erst wieder aufstehen, wenn der Spuk vorbei ist, ohne mich.

Und dann, dann packe ich doch und bin ganz bald wieder zurück, fertig, müde von all der Aufregung, zurück in der neuen Heimat, wo es so angenehm ruhig ist, das Leben. Und der Alltagsdreck bald vom Schnee eingehüllt wird.

onsdag, oktober 12, 2005

Es geht immer weiter

"Ihr Lieben, ihr lieben, lieben Se und Us und XYZs , laßt es sein. Wartet nicht. Er wird nicht kommen. Er, von dem ihr denkt, er kommt nochmal. Er ist schon lange weg und war teilweise nie da. Eure Rufe werden nicht erhört werden. Ich kenne Euch. Sehr gut sogar. Ich lebe mit euch, ihr laßt mir keine Wahl, und ihr bereitet mir Kummer. Nicht dass ihr stört, nein, meine Augen sind wach und die Ohren geputzt. Ich spüre eure Hilflosigkeit und ich kann euch sogar ein bißchen verstehen. Ihr wollt gewollt werden und ihr greift nach den Sternen, träumt und wollt nicht aufwachen. Nein, er wird wohl nicht anrufen, oder zu spät oder zu früh. Er wird es euch nicht recht machen können, nie. Denn das, was ihr wollt, das kann und will er euch nicht geben: sich selbst. Das hat er schon vor Zeiten entschieden. Eure Jahrestage wird er vergessen, nicht das Datum des ersten Treffens erinnern, von eurer Augenfarbe ganz zu schweigen! Denn, es passte einfach nicht, seinerseits. Also bitte: Rücken durchdrücken und weitergehen, Nase hoch und auf zu neuen Abenteuern. Die Coole zu mimen, nicht mehr das Opfer zu sein, sein zu wollen, ja, das wünsche ich euch, aber dann bitte, verhaltet euch auch so!!! Und hört auf, den Abstand zwischen den SMS zu verkürzen, nach gewisser Zeit, euch in sein Gehirn zurückzurufen, regelmässig. In der Hoffnung einen Hauch seines Lebens abzubekommen. Die Wahrheit werdet ihr nicht bekommen. Aus schlechtem Gewissen wird er euch hier und da ein Lebenszeichen auf den Tisch werfen. Und ihr werdet da sitzen und euch zügeln, ihm nicht sofort zu antworten. Man soll sich ja rar machen. Ja, richtig. Nur, das ihm auch das schnurzpiepegal ist, das wollt ihr nicht wahr haben. Er ist woanders, er ist vergeben, nie hat er euch verlassen, da er nie bei euch war. Es wird nie so schön, wie es noch nie war! Und so bleibt wie ihr seid, fahrt hin, woauchimmer ihr hinwollt. Er wird euch nicht folgen, nicht mal in Gedanken. So bleiben eure ichbinjetzthiermirgehtesgutichbinüberdichhinweg-Rufe ungelesen (ja!). Sie tut weh, die Wahrheit, aber manchmal muss sie auf den Tisch, um euch zu schützen, euch, die ihr sie nicht hören wollt.

Vielleicht ist Lesen leichter.

Mit herzlichen Grüßen und besten Wünschen,

Eure A, der es einmal ganz genauso ging!"

måndag, oktober 10, 2005

fredag, oktober 07, 2005

26, finally

Geburtstagstag und was fuer ein schönes Hineinfeiern. Zu Hause, Dirk ueberraschte mich, mit Blumen, Gesang und Geschenken. So lieb! Kurz vor Mitternacht habe ich noch einen Essay an meinen Dozenten geschickt und konnte das neue Lebensjahr ohne Uni-Schulden beginnen.
Heute also nach Estland, romantisches Wochenende im romantischen Herbst. Romantisch Fähre fahren - ach, wie schön, nach einer Woche ohne viel Zweisamkeit! 26, das klingt noch fast wie 25 und wie jung. Was werde ich in 3 Jahren denken? Freundinnen bekommen Schweissperlen auf der Stirn, vor allem die, die alleine durch den Tag gehen. Tauschen möchte ich mit denen nicht. Noch nicht. Und alleine sein sowieso nicht mehr. Ich soll ja auch nicht mehr weitersuchen! ;), wurde mir gesagt!
Und dann nächste Woche nach Berlin.

onsdag, oktober 05, 2005

Gute Nacht am Tag!

Einer dieser Tage, von denen es letztlich zu viele gibt. Die Mitte suchend. Auf Wiedersehen, du schöner sonniger Mittwoch. Und bis morgen liebe Welt! Sendepause.

Komm du doch her!


"Komm du doch her!", das alte Spiel, denke ich und ärgere mich ein bißchen über die Bequemlichkeit der jungen Männer. "Ich hole uns Kuchen!" sagt der eine, "Hier gibt es noch Suppe!", der andere. Bevor ich mir eine blöde Ausrede einfallen lassen, gehe ich zum ersteren und diskutiere die Dinge von und ohne Belang. Dinge, die da passieren in der Heimat, die nur ein paar tausend Kilometer entfernt liegt. Große Dinge passieren dort, derzeit, wir sind gut informiert. Meckern über die M und den S und der F, der taugt ja zu gar nichts. Und ärgern uns darüber, dass dem G immer noch eine öffentliche Plattform geboten wird. Desweiteren geht es um Marketingstrategien eines hiesigen Mobilfunkanbieters, mir wird erklärt, wie ich Kontakte in meinem Telefon löschen kann und warum man in Afrika kein Infrarot braucht. Ali, der große Boxer wird zum Thema und unser Leben hier, wo wir sind in 2 Jahren, darüber was wir tolerieren und was nicht. "Da sagt die zu mir, 'lass uns schwimmen gehen, nachts', keine Thema, gehen wir, sie will was, ich auch, es ist dunkel und schwimmen kann ich auch!" und die Geschichte endet als sie am nächsten Morgen, der Alkohol ist verschwunden, wie auch die Hemmungslosigkeit, verschwindet, um ihren Liebsten vom Flughafen abzuholen.

"Als Heiratsmarkt eignet sich dieses Land für mich gar nicht!", er wäre da zu old school und wir lesen uns unsere schöne heile Zukunft vor, im Kaffee - Satz und Sieg.
Schön war's und danke, B. Ganz grosses Tennis!

Und dann auf dem Heimweg, die große Seh-und Sehnsucht. Gestillt, nur ein bißchen, durch Anrufe und Mitteilungen und, jaja, auch Chat! Aus "du zu mir!" "nein, du zu mir!" wird ein "morgen vielleicht!" und "Am Freitag ja sicher!" und das ist sehr gut so. Ein bißchen Luft, um die Dinge, die passiert sind Revue passieren zu lassen, wenn es geht. Versuchen zu verstehen, zu verzeihen, den anderen und auch mir selbst. Versuche in Moll.

Auf das kommende Wochenende ein Bier trinkend, die A verabschiedend, da sie morgen fährt, ins Land der Romeos und Julias! Wir ins Land der Esten am Freitag, um drei!!!

måndag, oktober 03, 2005

Hand in Hand

"Wer nimmt hier wen an die Hand?" denke ich, nachdem ich die wochenendlichen Schnappschüsse auswerte. Der Vater das Kind oder das Kind den Vater? Alle Linien sind unterbrochen, ausser die, die Köpfe auf den Hälsen halten und die, der Hände.

"So eine Woche, die gibt es selten in einem Leben", sagt man mir und ich nicke und versuche in Gedanken und Gefühle zu fassen, was passiert ist und es gelingt mir nicht. Auf alles, war ich vorbereitet, rein praktisch. Die Mauer gegen zu viele Gefühle wurde seit geraumer Zeit errichtet und der Boden unter den Füssen seit Wochen, Monaten Schicht um Schicht betoniert, damit er ja nicht zusammenkracht, und ich mit ihm. Damit noch Halt da ist, um weiterzugehen, durch den Alltag, damit das Leben funktioniert. "Es könnte ja noch schlimmer kommen.", denke ich bei mir und male mir noch schrecklichere Ereignisse aus. Ja, es ginge noch schlimmer, immer und das ist kein Trost.

Nachrichten in dieser Woche, das waren vor allem traurige, oder unnötige. Nachrichten darüber, dass alles Leben endlich ist und dann die unwichtigen Nachrichten, die Bekannte senden von großen Festen, wie man sie nur in München feiert. Menschen, die man einmal kannte. Ich für meinen Teil habe heute entschieden, dass ich keine Nachrichten und Daseinsgrüße mehr versende, an Menschen, die nicht mehr wichtig sind in meinem Leben; Nachrichten an Leute, die eh immer etwas anderes, sei es mehr oder weniger, wollten, als ich. Man geht ein kleines Stück des Lebens zusammen und dann muss man auch ziehen lassen, es nicht persönlich nehmen, wenn sie sich nicht melden. Unter Menschen, die man trifft, gibt es einige, die sind wichtig für uns, aber wir nicht für sie. Und dann jene, die uns benachrichtigen wie es ihnen wo geht und uns durch ihre Lebenszeichen das Gefühl geben, wir müßten auch sie davon in Kenntnis setzen, wie es uns geht. Man ist ja gut erzogen und antwortet. Das Gehen der Wichtigsten stellt die Frage nach der Daseinsberechtigung der weniger Wichtigen in unserem Leben und sei es nur in Form von SMS oder E-Mails oder DD-Anrufen. Jener, die im eigenen Leben nur noch eine Statistenrolle spielen, wenn das überhaupt und uns Zeit kosten, die wir nicht haben. "It is important to be on the same page." Viel zu oft ist man es nicht und dann sollte man sich danken, sich die Hand reichen, den letzten kleinen Tropfen Herzschmerz mit den Wind vermischen, sich in Frieden für alles Gute danken, gehen und gehen lassen. Am besten ohne Vorwurf, Klage und Groll, sondern in bester Erinnerung, mit einem Lächeln auf den Lippen und nicht danach fragen wann der, der fortgeht zurückkommt.

Und so ganz namenlos und ohne Abschied, ging auch eines.