onsdag, mars 18, 2009

Schnelldurchlauf

Komisch doch, wie das manchmal so geht:

denkt: bloggen, Thema Büro: 3. Person Singular und schlechter Stil, schreibt, Büro, denkt Einleitung: Sprache, schreibt, Zugfahren in Holland 2007, schreibt "herhaling", denkt: "verstehe nur Bahnof" = "verstehe nur herhaling", beginnt über herhaling zu schreiben, denkt: wie Oma damals den Mauerfall verpasste, weil sie nichts gehört hat.

Denkt: hier sollten bald 3 Blogbeiträge stehen mit folgenden Titeln:

1) Fremdsprachen und "Durchschalten"

2) Holländische Sinfonie

3) Wie Oma den Mauerfall überhörte.

Beschliesst den Zweinz mit auf die Reise nach Deutschland zu nehmen, ohne Internet, nur zum Schreiben.

måndag, mars 16, 2009

Matka

söndag, mars 08, 2009

Sonntagseinkauf

Bis zum nächsten Tante Emma Laden sind es 7 Minuten. Sie wäre leider keine Finnin, sagt die Verkäuferin. Ich frage wo sie denn herkomme. "The Baltics.", antwortet sie. Sie weiss natürlich nicht, dass ich mein Herz ein bißchen an die Baltischen Länder verloren habe. Ich erfahre, dass sie aus Litauen kommt. "Vilnius? Klaipeda?", werfe ich ein. Nein, mehr aus dem Süden, sei sie. "Kaunas!", bestimme ich mit einem Lächeln und nun lächeln wir um die Wette, nein, 80km südlich von Kaunas, da komme sie her. Wie schön ich Nida fand, sage ich noch. Und dann drängelt es von hinten. Alle müssen noch schnell vor 21Uhr ihre Sonntagsbiere kaufen. Ich packe ganz langsam mein Gekauftes ein und denke an meine erste Reise durch die Baltischen Länder, 2002, mit Nesi. Im Kleinen Roten von Berlin nach Tampere. Wie wir fast den Autotod gestorben wären, weil sie um jeden Frosch fahren musste in der Dunkelheit. Ich muss an das Küchenmesser denken, das wir neben die Handbremse gelegt hatten, nur für den Fall. Mir fällt wieder ein, wie ich es in der Hand hatte, kurz nachdem wir die litauisch-lettische Grenze passierten und dann nach einer kleinen Jagd, doch angehalten haben: die Nummer der Deutschen Botschaft in Riga fast gewählt mit der rechten, das Küchenmesser in der linken Hand. Dann haben sie uns unsere Pässe in die Hand gedrückt. Die hatten wir in aller Aufregung an der Grenze vergessen. "Welcome to Latvia!", sagte der nette Polizist noch. Wir hören Kindergeschichten vom Kassettenband und wechseln uns mit dem Fahren ab. Im Herbst 2002 gibt es an der Via Baltica nicht ein Motel neben dem anderen. Wir streiten kurz, ob es sicherer ist auf einem Parkplatz in einem Dorf oder auf einem Waldweg, den Kleinen Roten zum stehen zu bringen. Wir verbringen die Nacht irgendwo hinter Riga.
Ich will auch noch sagen, wie mir das Herz aufging, in Nida. Wie schön ich das Thomas- Mann-Haus fand und wie ich, als niemand es sah, kurz meine Hand auf dem Kaminsims abgelgt habe, so wie er auf dem Photo. Die Buddenbrooks habe ich trotzdem nie zu Ende gelesen. Wenn ich sie wiedersehe, werde ich ihr sagen, wie eigenartig ich es fand am Simon-Dach-Brunnen in Klaipeda zu stehen und das echte "Ännchen" zu sehen. Vielleicht würde ich sie fragen, ob sie auch mal aus Versehen Schweineohren mit Majo gegessen hat.
Ich bin fertig mit dem Einpacken und sie sagt, "Come again!", sagt sie und dann "Auf Wiedersehen." Mir fällt kein litauischer Abschiedsgruss ein, nur "Svyturis", "Leuchtturm".