onsdag, april 26, 2006

Zurück

"Ich bin es, mach die Tür auf!", und ich breche fast zusammen. Das gibt es nicht, nein. Wir haben uns verabschiedet, für immer. Heiß laufen die Tränen über meine Wange. Mein Herz schlägt hoch, bekomme fast keine Luft. 'Es war also doch nicht wahr.', denke ich, öffne die Tür und liege wie ein Kind in ihren Armen. "Da bist du!", lache. "Ich komme ein letztes Mal! Nun wirklich." sagt sie ernst. Ich lasse sie hinein. Langsam guckt sie alles an. Läuft ruhigen Schrittes durch den Salon, in die Küche. "Ich lasse dir ein Bad ein.". "Danke. Die Reise war lang." Die Türen mauern sich zu, von selbst, nur ein kleiner Spalt bleibt frei. 'Gut so,', denke ich und auch gleich daran, dass sie dann nicht mehr weg kann. Nie mehr.

Ich blicke sie ungläubig an. Sie kennt mich und antwortet, ohne dass ich fragte. "Schön ist es da. Ruhig und gut. Sorge dich nicht!", und streicht mir eine Strähne aus dem Gesicht. Mein Gesicht in ihrer Hand. "Bleib, bitte bleib. Bleib doch hier!", flehe ich. "Es geht nicht Kind. Ich will sehen, wie es dir geht und ich sehe, es geht dir gut. Darum bin ich gekommen."

"Kann ich etwas für dich tun?", fragt sie und ich weiss, dass ihre Möglichkeiten begrenzt sind. "Grüss sie alle. Herzlichst. Von uns. Komm wieder, jederzeit. Du fehlst." Sie geht, durch die Wand. Blickt sich noch einmal um. Lächelt nicht.

måndag, april 24, 2006

"Immer wieder Sonntags..."

Dirk läuft, ich fietse. "De fiets" ist "das Fahrrad" auf Niederländisch und das Verb dazu heisst "fietsen", also "ik fiets" und ich finde, dass das so kurz und locker klingt, dass ich es eingedeutscht habe. Auch hören wir schon Pseudoentlehnungen wie den Scheinanglizismus "Will you fiets today?", in den Gassen und Gossen Helsinkis.

Und so fietste ich heute von Lauttasaari nach Kamppi und von dort aus nach Meilahti, via Töölö, wo ich mich verfietste, dann wieder zum Kamppi, um dann im Sessel neben der lieben Mitbewohnerin bei A Love Song for Bobby Long ganz fest einzuschlafen.

Die Welt habe ich nicht gerettet, aber ziemlich viel geschafft. Und an alle : FIETSEN FETZT!

lördag, april 22, 2006

secret rockstar

Nach einer durchgerockten Nacht in der "German Embassy": Das Schöne am Leben in diesen nördlichen Breitengraden ist, dass wenn die Tage erst mal wieder länger werden, man getrost noch um 6 oder 7 die ersten Schritte ins Freie wagen kann, es dann immer noch so hell ist, dass sich das schlechte Gewissen über den vertrödelten Tag etwas in Grenzen hält. Rockstarparty in Helsinki also, gestern Abend, wo es rockte bis spät in den Morgen. Die Schuhe einer Dame wurden durch die Luft geworfen, Perücken getauscht und wenn die Burschen mal in die Puschen kommen, bloggen sie vielleicht auch über ihre gestrige Veranstaltung. Das dann hier. Seid bedankt Jungs. Schön wars!

måndag, april 17, 2006

Montag

Ostern 2006

Aperitif/Donnerstag - Treffen mit Freunden im viel zu teuren Torni. Bier in guter Gesellschaft.

Appetizer/Freitag - Juha, das Fahrrad, ausführen nach Uunisaari zum Kaffee. Mütze vergessen. Niet doen! Tagliatelle, Sahne-Zuchini-Champignons-vielzuviel-Allerlei bei DJ.

Vorspeise/Samstag - "via crucis" in Helsinki. Viel zu optimistisch angezogen. Rocken im Rocks. Ins Botta mit T und DJ. Frauen gucken. Unter dem Vorwand ihm das gesamte weibliche schwedische (warum eigentlich?) Volleyball-Team vorzustellen, T. mit zu DJ schleppen. Dort Family Guy gucken und fast umfallen vor Lachen.

Hauptspeise/ Sonntag - Bei kanadischen und rumänischen Freunden ein leckeres Osterlamm genossen und so viele unappetitliche Nahrungmittel- und Tiergeschichten erzählt, dass dem armen Gastgeber fast das Osterbrot im Halse stecken und ganz viel auf seinem Teller liegen blieb. Grosses DVD-und Liederswaporama. Family Guy gucken und wieder lachen, aus vollem Halse.

Dessert/Montag - Nach bösen Träumen mit Kaffee am Bett aufwachen. Grossen Aufräumrappel bekommen. Die liebe Mitbewohnerin ist wieder zurück aus NL und hat Patat und Frikandell special gegessen, mit zuviel Majonese wie sich herausstellen wird. Das KLM-Essen muss ein Übriges getan haben. Deftigen Kartoffel-Möhren-Eintopf gekocht. Klamotten und Papiere sortiert. Rock genäht. Bademantelgürtel fertiggehäkelt, dabei SFU geguckt. Termine gerückt und Kopf geschüttelt. Die 24 Ostereier, die ich seit Freitag von hier nach da und dahin und dann wieder zurück und dann zu mir geschleppt habe, doch nicht angemalt. Nächstes Jahr. Vielleicht.

lördag, april 15, 2006

Kreuzwege

Schule heute. Ein Haufen 12-Jähriger. "Wenn mein Papa bald 50 wird, dann fahren wir ganz weit weg.". "Meiner ist 52. Und deiner?". "Ich weiss nicht wie alt meine Eltern sind. Alt auf jeden Fall.". "Ich hätte gern jüngere Eltern. Aber es ist natürlich auch gut für unsere Eltern, dass sie ihr Leben gelebt haben bevor sie uns bekamen." Alle nicken bedächtig. Ich hole tief Luft.

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Interessant: Susanne Meyerschreibt in der ZEIT über Kambodscha.
Neue Fotos vom gestrigen Nachmittag mit Fahrrad: hier entlang
Heute abend: VIA CRUCIS in Helsinki