fredag, januari 29, 2010

Almost Paradise

Almost Paradise, heisst ein Dokumentarfilm von Alessandro Cassigoli & Dalia Castel. Die Filmemacher widmen sich den Orten Brand und Briesen in der Niederlausitz (Cargo Lifter, Tropical Islands).

"Synopsis What happens when the world’s biggest artificial tropical resort is build right next to a small village in the former GDR?The documentary describes the strange relationship between the inhabitants of the little village Brand, known for its high unemployment rate, and the new tropical paradise: from the promising day of its opening in 2004 until 3 years later when the tropical paradise must close down temporarily leaving the village again to an uncertain future."

Man kann den Film, auf jeden Fall in Finnland, noch über das Internet sehen. Es lohnt sich.

torsdag, januari 28, 2010

Talvi Suomessa

Nachdem unglücklichen Fall auf den Kopf in Amsterdam in der Winterzeit, nun also auch hier ein Sturz. Auf dem Weg in's Büro, noch in unserer Straße. Es ging wieder so schnell, dass ich kaum "hoppla" denken konnte. Schnell war ein Termin beim Arzt gemacht (09:20 angerufen, Termin 10:10). Das geht natürlich nur beim privaten Ärztehaus, welches die Firma bezahlt, oder die Versicherung oder weiß der Kuckuck wer, ich jedenfalls nicht. Die Ärzte dort sind immer sehr freundlich. Viele Ärzte sprechen eine bisschen Deutsch und ich dann immer ein wenig Finnisch und es wird viel geschmunzelt, was das "zum Arzt gehen" ein wenig angenehmer macht. Ich finde es trotzdem schön, dass ich diese Menschen recht selten sehe. Im Büro derweil, sprachen sich die Neuigkeiten schnell herum. Es ist dann ein bisschen wie bei "Stille Post". Aus einem einfachen Ausrutscher wurde innerhalb einiger Stunden eine Geschichte, die die folgenden Schlagwörter beinhaltet: Allein-Fahrrad-ohne Helm-bergab-zu schnell-Autos-Bremsen versagt-zum Glück nur Hand gebrochen.

Die Hand ist nicht gebrochen. Das Fahrrad steht seit Monaten im Keller.

Mit der linken Hand tippt es sich sehr viel langsamer, als mit der linken und der rechten. In drei Wochen würde man wohl nichts mehr sehen. Nah, abwarten und Tee trinken.

söndag, juli 12, 2009

Memories

Niederländisches Emo-TV Teil 1:

Memories, auf der Suche nach der Liebe. Das Programm bringt Menschen zusammen, die einmal verliebt ineinander waren. Sowie diese beiden hier:
Memories bringt diese Menschen nach Jahren wieder zusammen. Memories lässt die Geschichte dieser Partnerschaften von beiden Seiten erzählen. Es gibt keine unangenehmen Überfalltreffen, sondern immer nur herzerwärmende, schöne Wiedersehen, so wie hier: diese beiden sehen sich nach 40 Jahren wieder.
Memories gibt es schon seit über 10 Jahren im niederländischen Fernsehen und online kann man sich durch's Archiv arbeiten. Ich weiß nicht, ob es so ein Programm auch im deutschen Fernsehen gibt, wenn nicht, dann wird es wirklich Zeit.

Niederländisch für Emo-TV-Fans:

liefje = Liebling
schat/schatje = Schatz, Schätzchen
kusje = Küßchen
zoenen = küssen
omhelzen = umarmen
missen = vermissen
verliefd = verliebt
terugzien = wiedersehen
afscheid = Abschied
voorbij = vorbei
Ik wilde niet dat het voorbij is. = Ich wollte nicht, dass es vorbei ist.
kriebels = Kribbeln, im Bauch
vlinders = Schmetterlinge
Ik heb vlinders in mijn buik. = Ich hab' Schmetterlinge im Bauch.

torsdag, juni 18, 2009

Koti-ikävä

Mit dem Heimweh verhält es sich nämlich so:

Es schleicht sich ganz langsam von hinten an, heiss und kalt zugleich. Die Tränen steigen mir in die Augen, wenn ich die Fernsehturmminiatur sehe. Dass mir bloss niemand diese Elvis-Version von "Muss i denn" vorspielt, ich würde wohl vertrocknen. Irgendwann gibt es einen Grund ein Ticket zu kaufen. Meine Güte, war ich über ein Jahr lang nicht mehr in Berlin? Aus Heimweh wird ganz langsam Vorfreude und dann, in den letzten Tage vor dem Abflug wird aus Vorfreude Ungeduld. Dann kann ich den ganzen Tag an nichts anderes denken als an die Abflugzeit. Vorfreude macht hibbelig und macht auch, dass ich noch ganz viele E-Mails schreiben muss, Flugdaten durchgeben, wer holt mich, kann auch den Bus nehmen, schon klar. Vorfreude macht, dass ich mich nach Mitbringseln umgucke und mich nach einiger Zeit in Finnland nun frage, wem ich was schon mal geschenkt habe, Verdopplungen vermeiden. Ich weiss auch, dass die Zeit schon wieder viel zu knapp werden wird und ich nach den 72h in der alten Heimat ganz seelig zwischen meinen Finnen sitzen werde. Beim letzten Blick über die Stadt werde ich mir die Tränen aus den Augen wischen, und dann in Vantaa die frische Luft einatmen und denken "endlich zu Hause". Ich werde ihm in den Ohren liegen, mit all den grossen und kleinen Geschichten und glücklich sein. Wir werden das Köstritzer trinken, das ich mitgebracht habe und ich brauche dann eigentlich ein bisschen Urlaub vom Urlaub. Diesmal werde ich nur die Familie sehen und weil es nicht die ganze Familie sein wird und das Heimweh, die Seh-und Sehnsucht weiter an mir nagen, gibt es bald eine Fortsetzung, dann nicht nach Berlin, sondern in die ganz alte Heimat.

lördag, maj 09, 2009

HCR 2009 No Chip no time

Vielleicht war es auf Hydra oder Poros, als er sagte, wie schön es doch wäre, wenn die anderen auch mit von der Partie wären. Zwei mal in der Woche, am Abend, das müßte doch gehen. Dem M. würde es sicher gut tun und du hast auch gesehen, wie der D. sich verbessert hat. Ich denke, 'ja ja', und er dreht seine Runden während ich mir noch eine Weinschorle bestelle und den Hafen begucke, über dem die Sonne untergeht. Ich winke den norwegischen Nachbarn zu. Jede halbe Stunde schlägt die Kirchturmuhr. 'Er müßte längst wieder hier sein.', denke ich und hoffe, er hat sich nicht verlaufen oder sich verklettert oder beides.
Seine Beine sind mit Schrammen überseht und sein Gesicht ganz schmutzig und verschwitzt. Er zeigt auf den Berg. Dort oben sei er gewesen. "Prima Aussicht, liefje! Herrlich."

Wir treffen die L. im in Rom. Wir sitzen am Ausländertisch der Hochzeitsgesellschaft und amüsieren uns prächtig. Ja, sie lebe auch in Helsinki und sie laufe gern. Es dauert keine Woche und wir treffen uns zum ersten Mal, an der Brücke. Der I., der M. und ich haben uns über den Berg gequält, halb laufend, halb kriechend. Es ist kalt, aber das macht nichts, weil wir schon nach 10 Minuten leichten Trabens mit roten Köpfen durch den finnischen Abend laufen.

Wir treffen uns nun jeden Dienstag und Donnerstag, an vielen Sonntagen auch. Wir rufen den Hasen hinterher "Bugs! Bugs!". DJ und der M. laufen sogar im Blizzard, Ende November. Die Temperaturen steigen nicht mehr über 0°C. Die L, Italienerin und der I., Spanier, laufen tapfer. Der M. und ich fluchen auf Deutsch. Wer uns hören kann, versteht uns nicht. Dem I. aus Spanien wird es irgendwann zu kalt. Auch das Anrufen hilft nicht. Sturheit sage man den Menschen aus Asturien nach, meint er. Bei - 16°C und Sonne ist es dann auch der L. zu kalt. Sie ist froh, nicht als erster Südeuropäer das Handtuch geworfen zu haben. Der M. berichtet nach Weihnachten, dass seine Mutter sich ob des leichteren Körpers des ältesten Sohnes fast erschrocken hatte.
Bei -18°C laufen der L., der M. und ich selbst noch die kleine, grosse Runde und hoffen auf höhere Temperaturen.

Der Winter dauert länger als wir dachten. Irgendwann führt uns die Laufroute sogar über das Eis.

Ein paar Mal laufen wir die 16km, nicht ganz am Stück durch, aber immerhin. Durch Schneematch, auf Eis, im Schneeregen. Das wäre doch zu gefährlich, nicht gut für die Knie oder die Lunge, hören wir Freunde und Familie sagen. Sonntagabends, wenn der Schnee auf den Schuhen zu Wasser geworden ist und die Socken durchgeweicht sind, blinzeln wir neugierig in die beleuchteten Fenster. Man kocht. Man sieht fern. Man liest Kindern vor. Irgendwo wird eine Flasche vom Roten entkorkt.

Der M., der sich über die letzten Monate schon einige Kilos abgerannt hat, meint, dass die ja nur faul wären und es immer noch besser wäre möglicherweise zu fallen als sicherlich Pfunde anzusetzen. So muntern wir uns gegenseitig auf.

Vor zwei Wochen war es dann soweit.
Danach gab es Champagner, der L., der alte Franzose, verkippte fast die halbe Flasche vor lauter Glück. Die L. hat mich kurz vor dem Ziel noch eingeholt, aber das war egal. Wir haben geschafft, was viele von uns bis vor einigen Monaten für absurd gehalten haben. Wir sind 17.4km gelaufen und zwar in sehr passablen Zeiten.

Und heute?

Der M. kommt nun doch nicht mit, dafür aber der C. Wir beginnen in verschiedenen Gruppen. Die T-Shirts und die Chips für die Zeitmessung liegen vor mir. Halbmarathon. DJ hat bisher als einziger von uns einen Halbmarathon bestritten.

Die ersten 10km will ich unter 1h laufen, die zweiten unter 1h10. Der Wind pfeifft durch den Kaminschacht. Es regnet heute zum ersten mal nach Wochen.

Es kribbelt schon im Bauch. So wie früher in der Schule, bevor wir vor der Klasse ein Lied singen mußten: Würde ich die Melodie halten können? Würden die Jungs sich wieder die Ohren zu halten? Würde ich anfangen zu lachen und mein Lied nicht zu Ende bringen können? Diese Selbstzweifel. Irgendwie war man allein. Aber alle mußten es ja machen und deswegen war es leichter und am Ende, da war es immer gut. Und viel besser als erwartet.