torsdag, juni 22, 2006

Phnom Penh

Das Spiel der gloreichen deutschen 11 sahen wir in Saigon in einem Strassencafe. Das BIA HOI, fuer 0.17 Euro pro LITER!!!, war aeusserst schmackhaft, auch leicht und wird in jeder futterluke selbstgebraut. Sehr lecker. Dann war es zeit abschied zu nehmen von Graydon, unserem kanadischen hollaender, mit dem wir die tagen am strand und die abende fussballgucken in den bars von MUINE verbrachten. In der letzten nacht in saigon teilte ich mir mein bett mit einer kakerlake, a very overrated experience indeed! und es machte den abschied von dieser grossen interessanten stadt um einiges leichter. frau kakerlak'spukte dann auch noch am morgen durch unser zimmer, immer schoen einer seite des raums zur anderen, kurz unter meins, dann unter k's bett, sodass das packen AUF den betten stattfand und *ganz* schnell ging. Der bus fuhr um 8:45 ab, sinh café wieder, die helden der vietnamesischen strassen, und wir waren zu 6 an bord. 2 fahrer, 4 passagiere. Nach 2 stunden erreichten wir die grenze. Die vietnamesen wollten nun auf einmal das gelbe papier sehen, dass wir mit vielen anderen bei der einreise erhielten. Schoenet ding. Wo war es gleich? Wuerde der bus auf der kambodschanischen seite unter umstaenden ohne uns fahren, falls wir es nicht rechtzeitig wuerden? Und ueberhaupt? Warum haben alle anderen westler ihr visum schon und wir nicht? schwitzige minuten und heiss war es auch noch.

Alle sorgen waren umsonst, nach einer stunde, hatten wir 4 mal die gleichen angaben gemacht auf verschiedenen papieren, passierten auch die karantaene der kambodschaner, zahlten unsere 20usd fuer das visum und viola, da waren wir schon in kambodscha. ich weiss meine passnummer nun auch auswendig. Weiter ging die reise gegen 1200 in einem minibus, diesmal 3 fahrer und die anderen 2 passagiere. Die strassen kambodschas sind katastrophal, wirklich. Wer sowieso schon einen leichten wirbelsaeulenschaden hat, dem sei an dieser stelle abgeraten die landwege zu benutzen. Ueberall wird gebaut, die japaner spendieren bruecken und ingeneure. Eines tages wird es wohl besser werden. Schoen sind die menschen hier. Sehr schoen! Dicke schwarze, oft gewellte haare, die frauen tragen die traditionellen tuecher, kariert, als schutz gegen wind und staub und sonne. Dann haelt unser bus nach 1 ½ stunden vor einer faehre. Bettelnde kinder wollen unser geld, blinde maenner. Frauen bieten gebratetene kakerlaken an. Wie ich spaeter erfahre, sind es “grasshoppers, well kind of grasshoppers”. Wir kaufen und geben nichts. Eine faehre bringt uns und viel zu viele andere menschen und vehicle ueber den grossen Mekong, der ganz braun ist, jetzt in der regenzeit, die wir ohne regen erleben. Im bus neben uns, der ungefaehr gleichgross ist, draengen sich viel menschen, alt und jung, schwitzende kinder, und eine familie auf dem dach, da kostet die fahrt, wohin auch immer, fast gar nichts. Und so hoppeln wir bis nach Phnom Penh. Ich war kurz eingeschlafen und denke beim aufwachen, huch, hoppla, sieht ja aus wie DEN HAAG. Nee, ganz falsch.. muss ein tiefer traum gewesen sein. 1500 landen wir am CAPITOL GUESTHOUSE umringt von zig tuk tuk und moped fahrern.

Die ruecken schmerzen, wir entscheiden uns fuer ein tuktuk zu unserem hotel, dem OKAYGUESTHOUSE, und finden unser zimmer fuer 8 usd und aircondition auch voll OKAY. Es gibt einen schoenen garten hier, und dvd’s fuer die lahmen backpacker, alles ein bisschen wie in Bangkok, aber wirklich nur hier. Draussen sieht alles anders aus. Kambodscha ist arm und so auch die hauptstadt, es ist heiss und staubig. wir schwingen unsere geschundenen ruecken zur massage. “seeing hands” heisst diese institution, in der wir fuer 4 USD/h von blinden massiert werden. Es war fabelhaft. Ganz behutsam tasteten die masseusinnen uns ab, muessen ja wissen, ob sie es mit grossen oder kleinen menschen zu tun haben. Zuerst wurde der kopf massiert, druckpunktmassage, herrlich. Danach sind wir ganz benommen, muede und hungrig, laufen zum restaurant FRIENDS, was kindern und jugendlichen hilft ein ausbildung zu erhalten, sie aufklaert und reintegriert, den vielen strassenkindern eine hoffnung auf ein besseres leben gibt, seit 1994. Das essen ist zwar recht teuer, aber ist ja auch fuer einen guten zweck. Wir fahren mit dem moto zurueck ins hotel, noch ein bisschen dvd gucken. K ging ins bett und ich unterhielt mich noch mit 2 netten goeteborgern und erinnerte sie daran, dass ja heute MIDSOMMAR waere. Dass sie eine deutsche darauf hinweisen musste, das war ihnen dann doch etwas unangenehm. Wir reden ueber finland und schweden und deutschland und unsere reisen und knabbern chips als schwuppdiwupp, als waere es das normalste von der welt, eine dicke fette ratte ungelogen 50 cm neben mir vorbeiSPAZIERT. Eilig hatte sie es nicht. Ich erwaehnte ja bereits mehrmals in diesem blog, wie ekelhaft ich ratten finde, wie egal mir viele tiere sind, und auch der rosenonkel wird sich bis heute daran erinnern, wie ich aufgesprungen bin als ich schon ahnte, dass hinter mir im schuppen, beim pellkartoffeln essen im mdorfer garten, eine ratte WAR. Ich sah sie nicht, aber es reichte aus fuer einen schrei, den schnellsten sprint meines lebens und ich weinte bittere traenen des ekels, in den armen des lieben onkels. Noch gar nicht so lange her.
Was macht aber diese reise mit mir? Ich weiss, dass es hier viel mehr ratten gibt, bei all dem muell auf den strassen auch kein wunder, sie gedeihen praechtig. Ich sass in MUINE in einem restaurant und sah eine ratte, auch bedrohlich nah und sieh an, nach ordentlichen ekelausdruecken, konnte ich wirklich mein dinner geniessen. Und gestern? Hier? Ja, da ging es auch weiter, das leben und die ratte. Alles nicht so wild, eigentlich. Facing my fears. Keine wahl. der abend endete spaet, die beiden schweden bat ich dann aber trotzdem noch mich bis zur hosteltreppe zu begleiten, ich wusste ja nicht, ob rudi ratte vielleicht doch noch im sinn hatte meinen weg erneute zu kreuzen. Und als mir dann auch noch ein fliegender grasshopper oder kakerlake mit fluegeln, auf jeden fall insekt und gross, in den ausschnitt flog, da wollte ich nur noch ins bett.


Nach einem leckeren fruehstueck machten wir uns auf zum S-21-museum, eine schule eigentlich. Eine schule in der die roten khmer 14000 zu tode gefoltert haben, weniger als ein duzend ueberlebte. ein bedrueckender ort. Viele fotos. Eine ganze vitrine voll mit fotos inhaftierter kinder,kleinkinder, babys. Genozid. Folterkammer an folterkammer, in einer schule, wo kinder gespielt haben. Ein ort, an dem froehliche stimmen einst zu hoeren waren. Es waren sehr beeindruckende stunden dort und sehr traurige.

Danach gingen wir lassi trinken im BOODHI TREE, einem hostelrestaurant, in dem viele besucher einkehren, die vorher im S-21 waren. Die atmosphaere war angenehm ruhig.

Dann gingen wir auf den russischen markt, jajaja, eigentlich nur gucken, ganz klar. Aber nach fast 4 wochen “flip flopping asia”, war es eindeutig zeit fuer ein paar echte
"made in germany” Birkenstocklatschen, nein, nicht diese deutschen einheitslatschen, 2 stiemen und weiss, sondern poppige. Fuer 6 usd, runtergehandelt, klar. Zurueck im hotel und war es zeit fuer eine siesta und dusche. Heiss ist es hier uns schwuel.

Mein telefon ist mir heilig, die einzige moeglichkeit auch im notfall mal mit k zu telefonieren, ja wir waren auch mal MISS LOST IN SAIGON und auch die SMS mit DJ gehoeren zum tagesablauf. Nach der siesta piept es kurz, das schoene weisse. Aus. Aufladen. Bitte geben sie den pin ein. Kein problem. Und: einmal falsch, zweimal falsch, duschen, nachdenken, klar, diese 4 zaheln muessen es sein und in genau dieser reihenfloge. grosses boeses piep dreimal falsch. Simkarte gesperrt. Mal gucken, ob ich den PUK noch weiss, nee natuerlich nicht. Und dann? Was nun? Zornesfalten auf meiner stirn, ein ordentliches GODVERDOMME auf den lippen. Sah schon meine mutter die dt. Botschaft benachrichtigen, weil sie mich erreichen koennte und doch: Rettung.. internet. Kollege M. in Helsinki, retter in der not wie schon so oft, schafft es die finnische telefongesellschaft umgehend zu benachrichtigen, schickt 2 stunden spaeter eine email mit richtigem puk, alles geht wieder und sogar die ueber 100 sms von dj, die in den wochen der reise eintrudelten sind noch im speicher… sms tsunami, to be continued..

Phnom Penh also, die grosse stadt. Nein, mein herz geht nicht auf als wir an der uferpromenade zum Foreign Correspondent Club laufen und der sonne dabei zugucken, wie sie ueber dem fluss untergeht. Kambodschaner und touristen sitzen nicht zusammen in strassencafes und essen oder gucken fussball. Viele sind arbeitslos, noch mehr ganz arm. Aber das ist es nicht. Vielleicht waren meine erwartungen zu hoch?Vielleicht stellte ich es mir zu sehr vor wie staedte in Vietnam, wo doch auch alles so anders war, aber das zusammensein so gut funktionierte. Kambodscha ist auf dem weg. Immer mehr touristen werden die tempel von ANGKOR WAT besichtigen, die strassen von Phnom Penh werden sauberer werden, der Gestank verschwinden. Vielleicht werden eines tages weniger kinder sich prostituieren, die menschen sich erholen, von all dem schrecklichen, was hier, in diesem schoenen land passierte.

Morgen um 1200 fahren wir nach SIEM REAP.

2 kommentarer:

Anonym sa...

Hi Ann-Christin,

ich finde es total spannend zu Lesen und geniesse es wie Du die gleiche Reise nur in der anderen Richtung machst.
Es ist ein wenig so als wenn ich dabei wäre. Sehr schön. Habt noch viel Spass.

Viele Grüße

Robert

P.S.: Eure (Du und Grace) Fotos sind ja echt der Hammer. Respekt, wirklich sehr schöne Fotos.

Anonym sa...

Es war ja net gerade einfach dir zu finden wenn wir deine name vergessen hatten! Aber jetzt haben wir (die 2 schweden von OKEY Guesthose) es irrgendwie geschaft! Und wie geht es dir sonns so in Finland?

Meine E-mail ist:

Hannes_Falk_Windisch@hotmail.com