Am Atheneum steigen sie ein. Schwingen sich grölend auf die freien Plätze. Immer einer auf zwei Sitze verteilt. „Die Alte hinter dem Typen vor mir, die wär doch wat für disch“, brüllt Sabrina oder Schantall-Veroniek Kaugummi kauend zu Mehmet herüber, der sich die weißen Ohrstöpsel seines Ipods zurechtrückt. Mike derweil schiebt sich 'n Schokoriegel hinter und schmeißt das Papier, ganz wie zu Hause, gekonnt zwischen zwei Sitze. Hinten im Bus sitzt der Rest. Da es zu teuer ist, sich mit den voll geilen Händis anzurufen, brüllt man sich die wichtigen Fragen des Lebens einfach zu: „Ej, wann gibs Fressen?“
Ein geschminkter Punker steigt hin zu: „ Krass, wie sieht der denn aus?“ Grosses Lachen. Die übrigen 50 Fahrgäste sind ruhig. Ich versuche mit Musik den Schwachsinn, den meiner 16jährigen Landsleute von sich geben, zu übertönen. Mir platzen dabei fasst die Trommelfelle. „Krass Schuhe, man!“, „Was das denn?“, nimmt die Schülergruppe die Plastespikes wahr, die sich vor allem viele Ältere Menschen bei 5 Monaten Eis und Schnee in diesen Latitüden an die Schuhe schnallen.
Mike zieht ordentlich die Nase hoch um macht noch mehr Geräusche mit Nase, Mund und Kiefer. Wenn er die Aule jetzt ausspuckt, dann hat er meine Faust zwischen den Augen, denke ich noch. Olle -Mikey ist nämlich alles zuzutrauen. Mike schluckt.
Nach 10 Minuten ist der Spuk vorbei. Ich steige aus.
Peinlich, Kinder. Ihr seid so peinlich, wenn ihr im Ausland seid und denkt keiner versteht euch! In euren Schädeln hat noch nicht mal die Idee platz, dass Deutsch auch außerhalb der Landesgrenzen gesprochen wird, ja, auch in Finnland und ja, vor allem von Älteren. Und Alter, ich hoffe echt, dass wer nach Googlelei mit Stichwort „Finnland“ und/oder „Klassenfahrt“ hier landet, seinen Schützlingen erklärt, wie man sich benimmt, bevor er sie mitnimmt auf Reisen außerhalb ihrer Möglichkeiten.
lördag, mars 03, 2007
Prenumerera på:
Kommentarer till inlägget (Atom)
2 kommentarer:
Hallo, habe dieses Blog grade zufällig gefunden. Ich war auch mal auf Klassenfahrt in Frankreich und unterhielt mich mit meinen Freunden in der Metro, allerdings zivilisiert (war damals noch so) und es stellte sich raus, dass die Person, die uns gegenüber saß, in Deutschland studiert hatte und sehr gut deutsch sprach. Zum Glück gabs nichts zu schämen ;)
ich hörte von estnisch stämmigen schwedischen geschwistern, die sich in suedspanien über einen lästigen gitarrespieler belustigten. als sie herausfanden, dass er schwedisch sprach, schwangen sie um auf estnisch, was ja von noch weniger menschen gesprochen wird und hoppla, siehe da, gehörte der gitarrespieler genau wie die 3 zu jener estnischen minderheit in schweden.
finnische freunde, die sich in london lautstark ueber die unrasierten beine und hässlichen brillen der betagte damen gegenueber belustigten.. du ahnst, wie es endet.
Skicka en kommentar